Die "Euthanasie-Anstalt" auf dem Gelände des Alten Zuchthauses Brandenburg war eine der ersten Tötungseinrichtungen der "Aktion T4". Hier begann der Massenmord durch Giftgas, der seine Fortsetzung im Genozid an den europäischen Juden fand. Bis zur Schließung der Anstalt Ende Oktober 1940 wurden hier mehr als 9.000 Menschen aus psychiatrischen Krankenhäusern des nord- und mittel-deutschen Raums ermordet.

In Brandenburg führten hochrangige NS-Vertreter Anfang Januar 1940 eine "Probe-tötung" durch, bei der die Entscheidung für das Tötungsverfahren mit Gas getroffen wurde. Die nächsten Opfer waren im Februar 1940 psychisch kranke Straftäter; als Stätte ihrer Ermordung hatte man anscheinend bewusst das ehemalige Zuchthaus ausgewählt. Im Sommer 1940 wurde Brandenburg dann Schauplatz des ersten Massenmordes an Juden im Deutschen Reich

Viele Mitarbeiter der "Euthanasie-Anstalt" übernahmen später Schlüsselpositionen bei der Ermordung der ins "Generalgouvernement" deportierten Juden. Sie transferierten die in Brandenburg entwickelte Tötungstechnik in die NS-Vernichtungslager.

Quelle: http://www.stiftung-bg.de [Stand 27.07.2015]

>> Liste der Opfer, die der Tötungsanstalt Brandenburg zugeordnet werden können