75 Jahre Gesetz zur Verhütung erbranken Nachwuchses
Wir Erinnern an die Einführung des sogenannten "Gesetz zur Verhütung erbranken Nachwuchses* im Januar 1934. Nur fünf Monate nach ihrer "Machtergreifung" erließ die nationalsozialistische Regierung dieses Gesetz, das die zwangsweise Unfruchtbarmachung von als "erbkrank" geltenden Menschen ermöglichte . Das Gesetz war der Auftakt für die systematische Ausgrenzung und Verfolgung von Menschen mit Behinderungen und psychischen Krankheiten.
Diese Gedanken waren nicht neu. Seit dem ausgehenden 19. Jahrhunderts gab es Forderungen nach der Unfruchtbarmachung von Menschen, die als erblich "minderwertig" galten.Spätestens seit der Weltwirtschaftskrise 1929 wurde intensiv über ein Sterilisationsgesetz diskutiert. Als Argument tauchten immer wieder die hohen Kosten der Betreuung psychisch kranker und behinderter Menschen auf. 1932 legten in Preußen verschiedene Parteien einen Gesetzentwurf vor, der freiwillige Sterilisationen ermöglichen sollte.
linzen - Begegnungen auf meinem Weg ins Gas
Autor: Hubert Mitter; (ISBN 978-3-200-06377-8)
linzen = einen Patienten zur „Desinfektion“ nach Linz verlegen Interner Code des Anstaltspersonals und eingeweihter Personen der Heil- und Pflegeanstalten in der Ostmark (= Österreich) für die Vergasung von Patienten in Schloss Hartheim bei Linz
Der Roman handelt von der jungen Salzburgerin Rosa Lieb, die unschuldig in die Mühlen des NS-Euthanasieprogrammes gerät. Diese berührende Geschichte zeigt ganz aktuell, wie gefährlich es ist, wenn der Staat einen zu großen Zugriff auf unser persönliches Leben erhält.
Rosa Lieb war ein guter Mensch. Sie hatte nur einen großen Fehler: Rosa war Epileptikerin. Vor gar nicht langer Zeit kam das einem Todesurteil gleich.
Behindertenbeauftragter gedenkt „Euthanasie“-Opfer
Der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, Jürgen Dusel, hat zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus zu mehr Achtsamkeit im Umgang mit Menschen mit Behinderungen aufgerufen.
„Mit unserem Gedenken wollen wir an die Opfer der ‚Euthanasie’-Morde und ihre Angehörigen erinnern, aber auch Geschichte als Mahnung begreifen“, sagte Dusel gestern in Berlin. Es sollte denjenigen klar entgegengetreten werden, „die den Nationalsozialismus verharmlosen, relativieren oder gar leugnen, denn damit verhöhnen sie die Opfer“.
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Der Atlas der seltsamen Häuser und ihrer Bewohner
Plötzlich steht da ein Haus: Eine gigantische Burg aus weissem Holz, errichtet von einem New Yorker Kunstsammler und Finanzspekulanten, der 700 Millionen Dollar veruntreut hat. Oder eine Halbkugel aus Beton, die ein Filmregisseur für sich und seine Geliebte auf einer Steilküste in Sardinien aufgestellt hat. Ein Haus in Kenia, vor dem ein begabter Maler erschossen wird. Eine Hütte in Mexiko, in die sich ein amerikanischer Ex-Banker nach den Anschlägen vom 11. September zurückgezogen hat.
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Suche nach Patientenakten auch online
Das Bundesarchiv erleichtert Recherche nach Opfern der NS-"Euthanasieverbrechen". Die rund 30.000 Krankenakten von Opfern der NS-"Euthanasie" und ist nun auch beim Bundesarchiv über eine Datenbank erschlossen, die unter anderem Namen, Geburtsdaten und Anstaltsorte zu den Opfern der Tötungsverbrechen enthält. Diese Informationen stellt das Bundesarchiv jetzt auch online bereit.