In der Uchtspringer Klinik wurden 350 Kinder und 1787 Erwachsene im Rahmen der NS-Euthanasie getötet. 1940 wurden aus Uchtspringe zwölf Transporte und 1941 14 zu den Tötungsstationen geschickt.
Trotz der Einstellung der Gasmorde trafen in Uchtspringe auch nach dem August 1941 weitere Transporte aus anderen Heil- und Pflegeanstalten wie Jerichow und Neinstedt, aber auch aus Bedburg-Hau und Hamburg-Langenhorn ein. In den Jahren 1940 bis 1945 gab es starke Schwankungen in der Sterblichkeitsrate vor Ort. In den Jahren 1940 und 1941 war die Sterblichkeitsrate in der Landesheilanstalt etwas höher als der Vorkriegszeit, was der Verschlechterung der Versorgungssätze für die Patienten geschuldet sein mag. Im Vergleich zur Zahl der Aufnahmen sank sie relativ. Es war die Zeit der Abtransporte im Rahmen der „Aktion T 4“, die in den Krankenbüchern unter der Rubrik „verlegt / entlassen“ firmieren und einen Umfang bis zu zwei Dritteln der gesamten Bettenkapazität erreichten. Ab 1942 wandelt sich das Bild, bis 1943 stieg die Sterblichkeitsrate auf mehr als das Doppelte, während Verlegungen nach Hadamar mit etwas über 100 Personen nur in geringem Umfang erfolgten. Zu den „verlegten“ Patienten gehörten auch einige wenige Patienten, die zuvor in den Gasmordanstalten zurückgestellt worden waren. Die zweite, dezentrale Phase der „Euthanasie“ überlebten diese Männer und Frauen nicht mehr.
1944 erfolgten auf Grund der vielen Zugänge mehrere Verlegungen in die Anstalt Meseritz-Obrawalde. Diese Transporte, erreichten aber bei weitem nicht den Umfang wie den Jahren 1940 und 1941. Die Mehrheit der Patienten starb in Uchtspringe. Für die Jahre 1944 und 1945 liegt die Zahl der Verstorbenen höher als die der Abtransporte in die Gasmordanstalten.
>> Liste der Opfer, die der Tötungsanstalt Bernburg zugeordnet werden können.