Auf dem Stadtfriedhof Braunschweig, Gräberfeld 1c, findet am Donnerstag, 31. Mai, um 18 Uhr die Einweihung eines Mahnmals für Euthanasie-Opfer der NS-Zeit statt. Eine Projektgruppe der Gedenkstätte Friedenskapelle hat die Errichtung dieses Gedenkortes vorbereitet
Die Idee zum Mahnmal entstand im Rahmen einer Schülerausstellung zum Thema NS-"Euthanasie" in der Gedenkstätte Friedenskapelle. Sie trug den Titel "Hingesehen - Weggeschaut" . In der Gedenkstätte gibt es "Totenbücher", in denen die Namen von "Euthanasie"-opfern verzeichnet sind, deren Urnen in den 1940ern auf einem Urnenfeld des Braunschweiger Friedhofs anonym beigesetzt wurden.
Eine Arbeitsgruppe hat im Anschluss die Idee der Ausstellung zum Grauen Bus aufgegriffen und konkrete Vorstellungen zu Form, Material und Beschriftung eines Mahnmals entwickelt. Es wird eine Glasstele aufgestellt werden. Auf der Stele werden voraussichtlich 27 Namen aufgelistet sein mit Geburts- und Todesjahr. Hinter der Stele werden im Halbkreis Pflöcke mit je einer Lichtkugel für jeden Ermordeten aufgestellt. Die Seelen der Ermordeten stehen dem Betrachter dann sozusagen im Halbkreis gegenüber, und die Glasstele ist die "Trennung" zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Unter der Liste der Namen wird der Talmud-Spruch der Stolpersteine stehen - "Ein Mensch ist erst vergessen,...". Eine Erörterungstafel (in Standardsprache und Leichter Sprache) wird zusätzlich am Eingang zum Urnenfeld aufgestellt.